Andreas Bresinsky

A) Lebenslauf, beruflicher Werdegang, Tätigkeiten

A1) Lebenslauf und beruflicher Werdegang

BRESINSKY, A.: Im Umfeld zweier Weltkriege. Teil 1: Leben bis einschließlich 1939, 361 S., 2005, Verlag Dr, Kovač.- Teil 2: Leben ab 1939, 594 S, 2015, Eigenverlag.

19. Januar 1935: Geburt in Reval /Tallinn, Estland als Deutschbalte mit estnischer Staatsbürgerschaft

Oktober 1939: zwangsweise Umsiedlung als Deutschbalte in das von Deutschland okkupierte Polen. Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft (1940)

1941 – 1944: Besuch der deutschen Grundschule in Leslau/Włocławek

Dezember 194 4 : Flucht vor der anrückenden Roten Armee der Sowjetunion

Januar 194 5 – Februar 1945: Aufenthalt auf dem Rittergut Bergen unweit Belgard, Pommern. Fortsetzung der Grundschulausbildung

März 1945: Fortsetzung der Flucht über Rostock nach Kücknitz bei Lübeck. Dort Beendigung der Grundschule und Wechsel auf ein Gymnasium (Johanneum) in Lübeck

1946: Übersiedlung nach Augsburg in Bayern. Besuch der Oberrealschule (jetzt Holbein-Gymnasium genannt) und außerschulische Weiterbildung in der dortigen Naturforschenden Gesellschaft

1949 – 1950: Erste Teilnahme (1949) an Exkursionen der Bayerischen Botanischen Gesellschaft und Aufnahme als deren Mitglied (1950). Förderung durch Geheimrat Ernst Hepp, Dr. Hans Doppelbaur, Fritz Beinroth

1954 : Abitur und Aufnahme des Studiums der Biologie, Chemie und Geowissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München

1959: Erste umfangreiche Veröffentlichung: Die Vegetationsverhältnisse der weiteren Umgebung von Augsburg.- Promotions - Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes

1960 : Promotion ( bei Prof. Dr. K. Mägdefrau ) zum Dr. rer. nat. mit Studien zur Verbreitung von Samen und Früchten durch Ameisen: Bau, Entwicklungs - geschichte und Inhaltsstoffe der Elaiosomen

1960 : Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Botanik der TU München (Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto Kandler)

1962: Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft für geobotanische Gelände-Untersuchungen im Alpenvorland

1963: Anstellung als Museumsassessor in Botanische Staatssammlung München (Prof. Dr. H. Merxmüller), Kryptogamenabteilung (Prof. Dr. J. Poelt)

1964: Habilitation im Fachgebiet Systematische Botanik: Zur Kenntnis des circumalpinen Florenelementes im Vorland nördlich der Alpen

1965: Privatdozent (nebenberuflich) an der Universität München. Zweiter Vorsitzender (geschäftsführend) der Bayerischen Botanischen Gesellschaft , München

1966: Begründung einer Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Bayerischen Botanischen Gesellschaft zur Kartierung der Flora Bayerns. Ernennung zum Konservator und Beamten auf Lebenszeit

1967: Befristete Beurlaubung von der Botanischen Staatssammlung zur Wahrnehmung einer Gastprofessur als Visiting Associate Professor an der Purdue University, Lafayette, Indiana, USA

1968: Rückkehr an die Botanische Staatssammlung , München .- Mitglied der Organisationsgruppe Floristische Kartierung Westdeutschlands (BRD)

1969: Ernennung zum Oberkonservator , stellvertretender Leiter der Botanischen Staatssammlung sowie Abteilungsleiter für Niedere Pflanzen und Pilze

1971: Ernennung zum apl. Professor der Universität München. Erster Vorsitzender der Bayerischen Botanischen Gesellschaft (bis einschließlich 1974)

1973: Berufung als ord. Professor auf einen Lehrstuhl für Biologie (Botanik) der Universität Regensburg.- Integration der Zentralstelle Süd für die Kartierung der Flora Westdeutschlands mit P. Schönfelder in den Lehrstuhl

1974: Erster Vorsitzender der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft (bis einschließlich 1998). Vermittlung der Übergabe von Bibliothek, Herbarium und Archiv der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft als Dauerleihgaben an die Universitätsbibliothek Regensburg , bzw. an den LS Botanik (Herbarium)

1976: Kuratoriumsmitglied der Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege

1977: Botanischer Garten Universität Regensburg, Leiter der Planungs- und Ausführungsgruppe. Anschließend wiss. Leitung des Gartens

1979: Dekan der Fakultät Biologie und Vorklinische Medizin (bis 1981) .- Mitglied im Naturschutzbeirat der Stadt Regensburg

1990: Organisator des 4. Internationalen Mykologenkongresses (IMC 4) in Regensburg (1 664 Teilnehmer aus 59 verschiedenen Ländern; siehe B) und der 200 - Jahrfeier der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft

1990: Publikation Bayerischer Florenatlas (als Initiator und Mitorganisator der Kartierung zusammen mit P. Schönfelder und etwa 400 Mitarbeitenden)

1991: Mitglied Wissenschaftlicher Beirat der Waldschadensforschung in Bayern

1994: Mitglied im Naturschutzbeirat bei der Regierung der Oberpfalz

1995 : Dekan der Fakultät Biologie und Vorklinische Medizin (bis 199 7 ; frühere Amtsperiode 1979 - 1981)

2000: Emeritierung: Prof. em. der Universität Regensburg

2001 , 2004: Mitglied der Evaluierungskommission für biologische Studiengänge an den Universitäten in Estland

2004 , 2008 : Gastdozent an den beiden Universitäten in Tartu, Estland

2004: Giftnotruf für Bayern in München: Sachverständiger Berater bei Pilzvergiftungen (bis 2021)

2005: Datenbank PILZOEK , Etablierung im Netz

2009: Mitglied in der Kommission für Ökologie , Bayerische Akademie der Wissenschaften (bis 2020)

Privates:

Eltern: Vater: Walter Bresinsky, Kaufmännischer Direktor.- Mutter: Gerda Bresinsky, geb. v. Riekhoff, Diplom (B.A.) Universität Tartu, Estland

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Universitätsdiplom der Mutter, abgefasst in estnischer Sprache, dem heutigen Grad des Bachelors entsprechend.
Übersetzung: Republik Estland, Philosophische Fakultät Universität Tartu. Durch Beschluss und mit Genehmigung der Universitätsleitung vom 22. Mai 1931 wird bestätigt, dass Gerda Aleksandra Bresinsky an den erforderlichen Übungen und Seminaren teilgenommen und Prüfungen in den folgenden Fächern bestanden hat.- Germanische Philologie: laudatur.- Geschichte Estlands und der nordischen Länder, allgemeine Geschichte: cum laude.- Archäologie: approbatur. Das Prädikat Absolvent der Philosophischen Fakultät im Fachgebiet Germanische Philologie wird zuerkannt. Tartu, Juni 1931

Verehelichung:

1961 : mit Christina Schroeder. Der Ehe entstammen 3 Söhne Thomas B. (geb. 1962), Jan B. (geb. 1964) und Prof. Dr. Markus B. (geb. 1970)

1991 : mit Dr. Birgit Wittmann-Meixner. Der Verbindung entstammen 3 Söhne:

Dr. Lysander B. (geb. 1989), Aiko-Nils B. (geb. 1991) und Dr. Merlin B. (geb. 1992)